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Verdauungsenzyme: Abhilfe bei Nahrungsmittelunverträglichkeit

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Von einer Nahrungsmittelallergie oder -unverträglichkeit spricht man, wenn der Körper den Verzehr eines bestimmten Nahrungsmittels nicht verträgt. Die beiden Begriffe unterscheiden sich wie folgt: Bei einer klassischen Nahrungsmittelallergie löst das Immunsystem eine echte allergische Reaktion aus, welche wiederum schwerwiegendere Symptome zur Folge hat, während die Symptome einer Nahrungsmittelintoleranz im Allgemeinen leichter sind und sich häufig auf Verdauungsprobleme beschränken.

Eine klassische Nahrungsmittelallergie liegt vor, wenn ein eingenommenes Nahrungsmittelmolekül mit dem Immunsystem interagiert, was zu einer Freisetzung von Histamin und anderen allergieauslösenden Verbindungen führt, welche wiederum Schwellungen und Entzündungen bewirken. Die Ursache einer Nahrungsmittelunverträglichkeit ist die Unfähigkeit, bestimmte Nahrungsmittel zu verdauen, da ein Mangel an einem Verdauungsenzym besteht. So ist beispielsweise bei etwa 65 % aller Erwachsenen nach ihrer Kindheit die Fähigkeit zur Verdauung von Laktose eingeschränkt. Laktose, ein in Milch und Milchprodukten vorkommender Zucker, wird vom Enzym Laktase aufgespalten, welches im Dünndarm gebildet wird. Wird die Laktose nicht vom Enzym Laktase aufgespalten, können zahlreiche Symptome im Magen-Darm-Trakt, insbesondere Gasbildung, Blähungen, schmerzhafte Krämpfe und Durchfall auftreten.  Durch eine ergänzende Einnahme des Enzyms Laktase lässt sich die Verdauung von Laktose unterstützen und bei Menschen mit Laktoseintoleranz ein Ausbleiben der Symptome erzielen. Es ist jedoch zu beachten, dass viele Menschen mit Laktoseintoleranz ebenfalls Schwierigkeiten mit der Aufspaltung von Milcheiweiß haben. Daher sind Produkte, die Laktase mit Eiweiß verdauenden Enzymen (Proteasen) kombinieren, normalerweise die bessere Wahl.

Verwendung von Verdauungsenzym-Präparaten bei Nahrungsmittelunverträglichkeit

Eine Supplementierung mit Verdauungsenzymen verspricht nicht nur bessere Erfolge bei der Behandlung einer Nahrungsmittelunverträglichkeit auf Ernährungsebene, sondern ist in vielen Fällen möglicherweise hilfreicher als eine Ernährungsumstellung. Viele Menschen mit Nahrungsmittelunverträglichkeit profitieren von einem 14-tägigen Test mit einem hochdosierten Verdauungsenzym-Präparat. Idealerweise sollte ein solches Präparat eine Mischung verschiedener Varianten der wichtigsten Arten von Enzymen enthalten, welche in verschiedenen pH-Bereichen und damit im gesamten Darm wirken. Die meisten Verdauungsenzyme sind innerhalb eines sehr begrenzten pH-Bereichs wirksam oder aktiv, und da der pH-Wert im menschlichen Darm von sehr sauer bis basisch schwankt, entfalten die meisten Enzympräparate ihre Wirkung nicht im gesamten Darm.  Während ein Enyzmpräparat also in einem Bereich des Verdauungssystems unterstützend wirken kann, ist es in einem anderen Bereich wiederum völlig nutzlos. Eine sorgfältig zusammengestellte Enzymkombination wirkt nachweislich 3 Mal stärker und über 6 Mal schneller als führende Einzelpräparate.

Nehmen Sie während einer 14-tägigen Kur einfach eine oder zwei Kapseln des Enzympräparats vor jeder Mahlzeit ein. Häufig reicht bereits die Verbesserung der Verdauung durch die Einnahme eines Enzympräparats aus, um Abhilfe bei einer Nahrungsmittelunverträglichkeit zu schaffen.

Können Verdauungsenzyme bei Glutenunverträglichkeit helfen?

Ja. Produkte, die eine Kombination aus den eiweißverdauenden Enzymen Protease und dem spezifisch glutenverdauenden Enzym Dipeptidylpeptidase IV (DPP-IV) enthalten, können wirklich helfen. Nachfolgend einige Informationen zur Glutenunverträglichkeit. Gluten ist der Hauptproteinkomplex, der in Getreide wie Weizen, Roggen, Dinkel und Gerste enthalten ist. Viele Menschen vertragen neben Gluten auch Casein nicht, ein in Milch enthaltenes Protein. Werden diese Proteine dennoch eingenommen, können sie Magen-Darm-Beschwerden verursachen, insbesondere Gasbildung und Blähungen.

Die beliebteste Lösung bei Gluten- und Caseinunverträglichkeit ist zwar die Befolgung einer glutenfreien, caseinfreien Ernährung, und der Verzicht auf diese Proteine lindert auch tatsächlich die Beschwerden, doch häufig verbergen sich in Nahrungsmitteln Anteile von Gluten oder Casein, was dennoch zu Beschwerden führt.

Viele glutenfreie Produkte sind in Naturkostläden und sogar großen Supermarktketten erhältlich. Als Ersatz für glutenhaltige Produkte eignen sich unter anderem Nahrungsmittel wie Amaranth, Quinoa und verschiedene Reissorten wie brauner, roter, schwarzer und Wildreis. Casein ist in Milch und Milchprodukten enthalten. Wer Casein und Gluten meiden will, muss selbstverständlich genauestens auf Zutatenlisten achten.

Verdauungsenzym-Präparate können die Verdauung geringer Mengen an Gluten oder Casein unterstützen, vor allem während der Anfangsphase des Gluten- und/oder Caseinverzichts. Halten Sie nach Produkten Ausschau, die Dipeptidylpeptidase IV (DPP-IV) enthalten. Dieses Enzym spaltet sowohl Gluten als auch Casein auf und ist resistent gegenüber anderen Verdauungsenzymen. DPP-IV gilt als eines der wichtigsten Enzyme bei der Verdauung dieser Proteine und ist bekanntlich in geringeren Mengen in der Darmschleimhaut von Menschen mit Glutensensitivität und -unverträglichkeit enthalten. Tatsächlich besteht bei Menschen mit Glutensensitivität ein umgekehrtes Verhältnis zwischen dem DPP-IV-Wert und Darmschäden. Mit anderen Worten: Je niedriger der DPP-IV-Wert, desto schwerwiegender die Beschädigung der Darmschleimhaut. DPP-IV enthaltende Präparate werden häufig als Schutz vor versteckten Glutenspuren empfohlen.

Schlusskommentar

Fast jeder Vierte leidet unter Verdauungsbeschwerden . In den meisten Fällen sind die Symptome nicht auf eine Erkrankung, sondern eher auf eine gestörte Verdauungsfunktion oder Nahrungsmittelunverträglichkeit zurückzuführen. Zu den Verdauungsstörungen zählen gelegentliche Magenverstimmungen oder Sodbrennen, funktionelle Dyspepsie, übermäßige Flatulenz und das Reizdarmsyndrom. Eine Unterstützung der Verdauung durch Verdauungsenzym-Präparate und andere natürliche Mittel ist häufig der beste Weg, um bei solchen unangenehmen (und bisweilen peinlichen) Beschwerden Abhilfe zu schaffen.

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